Ahr-Radweg

Radfahren

Von Blankenheim bis Sinzig durch das Ahrtal: Von meiner Liebsten bekam ich das Buch "Mit dem Fahrrad über alte Bahntrassen in der Eifel" geschenkt. Die erste Radtour, die ich daran angelehnt fahren werde, besteht aus den ersten drei Touren des Buches und führt entlang der kompletten Ahr von der Quelle bis (fast) zur Mündung in den Rhein. Die Strecke von ca. 85 km möchte ich mit einer Übernachtung auf dem Weg in zwei Etappen entspannt zurücklegen.

Die Ahr entspringt in der Eifel und mündet nach 85 km bei Sinzig in den Rhein. Einige Abschnitte des Radwegs führen über stillgelegte und zurückgebaute Bahntrassen und ermöglichen ein sehr komfortables Radfahren im Ahrtal.

Etappe 1: Von der Bahnstation Blankenheim-Wald bis Dümpelfeld

Ich reise mit der Bahn nach Blankenheim-Wald. Die Quelle der Ahr befindet sich in Blankenheim im Keller eines Fachwerkhauses aus dem Jahr 1726 mitten im Ort und fließt dann in einem gemauerten Kanal durch Blankenheim.

Ahrquelle: Kaum vorstellbar, dass sich aus diesem Rinnsal mal ein Fluss entwickelt.
Ahrradweg auf stillgelegter Bahnstrecke

Das Radfahren auf den rückgebauten Bahnabschnitten des Weges macht einfach Spaß. Es gibt auf dem Großteil der Strecke keine querenden Straßen oder sonstigen Verkehr. Der Weg führt leicht geschwungen und mit sanftem Gefälle immer neben der Ahr entlang, das Rad fährt sich wie von selbst.

Herbstliche Bandbreite an Farben der Blätter zwischen grün und braun bis rot.
Goldloch Insul

Früher wurde im Ahrtal an vielen Stellen Erz abgebaut. Damit sind einige Orte zu einem auskömmlichen Wohlstand gekommen. Das „Goldloch“ in Insul erinnert an diese Zeit. Spätestens Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Abbau dann überall entlang der Ahr eingestellt. Im Dorf Insul gibt es eine ganze Reihe schöner denkmalgeschützter Gebäude.

Angekommen in Dümpelfeld finde ich meine Unterkunft für die heutige Nacht, das Gasthaus Strohe, welches ich uneingeschränkt empfehlen kann. Mein Rad durfte ich über Nacht sicher in einem Lagerraum unterstellen.

Etappe 2: Von Dümpelfeld nach Sinzig

Nach einem reichhaltigen Frühstück gestärkt geht es wieder auf's Rad. Es ist mit unter 5 Grad und feuchtem Nebel im Ahrtal noch ordentlich kalt auf dem Rad. Herr Strohe stellt unten ab Ahrweiler sonniges Wetter in Aussicht, weil das um die Zeit immer so wäre und wünscht mir eine gute Weiterfahrt. So sollte es dann kurze Zeit später auch sein.

Weinanbau an der unteren Ahr

Der Radweg führt neben und durch die Weingärten an der Ahr. In Altenahr spielt am Sonntag morgen lautstark die Musik auf, es werden Busladungen voller weindurstiger Ausflugsgäste angekarrt. Ich staune und durchquere den trubeligen Ort.

Es folgt der Ort Mayschoß, wo ebenfalls der (Rot-)Wein im Mittelpunkt steht, wie überhaupt auf dem ganzen nächsten Abschnitt des Weges. Kurz vor Ahrweiler liegt links der Ort Marienthal, der für den Regierungsbunker bekannt ist, oder - vollständig und etwas sperrig ausgeschrieben: Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes (AdVB) im Krisen- und Verteidigungsfall zur Wahrung derer Funktionstüchtigkeit. Man kann den Bunker besichtigen, mir war die Schlange an dem Tag zu lang.

Ahrweiler ist ein sehenswerter historischer Ort mit dem früher von den Franziskanern geleiteten Kalvarienkloster. Ich stelle mein Rad vor dem Ahrtor ab und erkunde die Fußgängerzone. Es ist Zeit für eine Stärkung.

Weiter geht's durch die Kurstadt Bad Neuenahr, immer weiter der Ahr entlang. Schließlich erreiche ich Sinzig und zurück geht's von dort wieder mit der Bahn. Alles in allem eine schöne Tour, die durch die überwiegend abschüssige Strecke körperlich nicht besonders anstrengend ist, dafür aber viel abwechslungsreiche Landschaft und Kulturgeschichte zu bieten hat.

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